Luzia Koch

«Multitasking» als Kernkompetenz

Luzia Koch (54) jongliert erfolgreich drei Jobs gleichzeitig und schätzt dabei den Wechsel zwischen verschiedenen Wirkungskreisen. Sie ist im Detailhandel bei «kybun Joya Switzerland» tätig, arbeitet als Degustantin für Appenzeller Käse und leitet seit zwei Jahren die Frauen- und Müttergemeinschaft (FMG) Appenzell. „Für mich passt das so, ich schätze die unterschiedlichen Aufgaben“, sagt sie. Seit 2014 verkauft sie Gesundheitsschuhe im kybun Shop an der Hirschengasse. Mit einem Teilzeitpensum und familienfreundlichen Arbeitszeiten war dies als junge Mutter eine ideale Erwerbsmöglichkeit. Nach zehn Jahren zieht der Laden Ende November 2024 an die Hauptgasse 18 um und Koch freut sich auf die neuen Räumlichkeiten und die zentrale Lage: „Am neuen Standort können wir unsere Schuhe in einem attraktiven Ladenkonzept präsentieren – mit grösseren Verkaufsflächen und mehr Lagerplatz.“ Besonders schätzt sie den persönlichen Kontakt zu ihren Kunden: „Ich erkläre ihnen gerne die Vorteile des Gesundheitsschuhs und gebe manchmal auch Wandertipps für Touristen.“

Ein Stück Heimat repräsentieren

Als Degustantin für Appenzeller Käse ist Koch in der ganzen Schweiz unterwegs. Ihre Einsätze finden meist in grösseren Ballungszentren, in Einkaufshäusern oder bei Veranstaltungen statt. Als echte Appenzellerin repräsentiert sie den „würzigsten Käse der Schweiz“ in traditioneller Tracht und informiert die Kundschaft kompetent über die verschiedenen Sorten und deren Eigenschaften. Auch dieses Jahr war sie an der OLMA präsent – bereits zum 13. Mal. Das sei stets ein besonderes Highlight. «Viele bekannte Gesichter kommen an den Stand, wie auch zahlreiche Besucher aus verschiedenen Kantonen, die sich für unsere Käseprodukte interessieren», sagt sie und ergänzt: «Auch der OLMA-Hit, ein Set mit verschiedenen Werbeartikeln, ist sehr beliebt und geht immer weg wie warme Weggli.» Für sie ist diese Tätigkeit mehr als nur ein Job – sie vertritt ihre Heimat mit Stolz und spricht gerne im besonders ausgeprägten Appenzeller Dialekt. „Die Kundschaft schätzt das sehr. Ich werde oft darauf angesprochen und gebeten, einige witzige Dialektwörter auszusprechen.“

Grosse Herausforderung

Auf die Frage, warum sie das zusätzliche Engagement als FMG-Präsidentin übernommen hat, antwortet sie: „Die Anfrage kam zum richtigen Zeitpunkt. Mit 52 Jahren war ich motiviert, eine neue Herausforderung anzunehmen.“ Die Aufgabe sei jedoch „ein grosser Brocken“, und sie müsse regelmässig ihre Komfortzone verlassen – besonders bei der Hauptversammlung, wie sie gesteht. Auch organisatorisch wird einiges von ihr und den acht Vorstandsmitgliedern abverlangt. Jährlich stellen sie ein Programm mit rund 30 Veranstaltungen auf die Beine, und Koch führt als Präsidentin durch die sieben Sitzungen im Vereinsjahr. Letztlich überwiegen die wertvollen Erfahrungen und die positiven Erlebnisse in der Gemeinschaft. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl, das durch solche Anlässe gefördert wird, ist unbezahlbar. Egal ob jung oder alt – man steht sich nah. Dieses soziale Engagement sehe ich als wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft.“

 

Autorin: Katja Hongler, Steinegg
Bild: Luzia Koch im Einsatz an der Olma (zVg)
Erschienen am 19.10.2024 im Appenzeller Volksfreund auf der Wirtschaftsseite