Berggottesdienste

Die Verbundenheit von kirchlichem und weltlichem Leben zeigt sich in Appenzell Innerrhoden deutlich in den katholischen Festtagen wie Fronleichnam, Mariä Empfängnis, dem «Augschthäligtaag» (15. August, Mariä Himmelfahrt) und in den traditionellen Berggottesdiensten.

Ort

Im Alpstein

Zeit

Von Auffahrt bis Ende Oktober, vorwiegend an Sonn- und Feiertagen.

Die Bergkapellfeste im Plattenbödeli und in der Bollenwees, das Fest Maria zum Schnee auf der Meglisalp, die Messen in der Wallfahrtskapelle im Ahorn , das Gedenken an Bruder Klaus auf Seealp und die Jakobifeier auf dem Kronberg, besuchen neben den Sennen und ihren Angehörigen viele gläubige Berggänger. Die Feiern werden unter freiem Himmel abgehalten. Als Höhepunkt gilt das Schutzengelfest bei der Höhlenkapelle Wildkirchli, der wohl berühmtesten Kapelle im Alpstein.


Das anschliessende gemütliche Beisammensein in den Bergwirtschaften, mit Musik, Tanz und Gesang gehören selbstverständich zum Festtag.

Das Innerrhoder Alpsteingebiet, die Hügel und Täler zu seinen Füssen sind geradezu übersät mit Kapellen, Bergkreuzen und Bildstöcken. Die Errichtung der ersten Bergheiligtümer geht auf das frühe 17. Jahrhundert zurück, als man im katholischen Halbkanton glaubte, den Katholizismus gegenüber den «vom rechten Glauben abgefallenen» Protestanten sichtbar machen zu müssen. Der Grossteil der gegen 50 Kirchlein, Kapellen und Bildstöcke stehen jedoch mit dem touristischen Aufschwung in Verbindung. Das Angebot an Gottesdiensten und Andachten in den Bergen ermöglichte sowohl den Alphirten als auch den Wanderfreunden den sonntäglichen Messebesuch.


Bei etlichen der kleinen Heiligtümer werden regelmässig Rosenkranzgebete abgehalten. Die Marienverehrung spielt in Appenzell Innerrhoden eine grosse Rolle. Neben den Gipfelkreuzen und Bildstöcken findet man im Berggebiet zahlreiche christliche Erinnerungszeichen an verstorbene und verunglückte Sennen und Berggänger. Jedes dieser Zeichen der Volksfrömmigkeit hat seine eigene – oft leidvolle – Geschichte.