Appenzeller Kapellenweg
Dieser aussichtsreiche Rundweg führt an elf Kapellen in Appenzell und Umgebung vorbei.
Auf Nebenstrassen und Wald- und Wiesenwegen gelangen Sie zu den verschiedenen historischen Andachtstätten. Viele Kapellen wurden renoviert. Sie beinhalten noch heute von einheimischen Handwerkern und Künstlern gefertigte, wertvolle Kunstwerke wie beispielsweise Dekorationsmalereien oder Altäre von Holzbildschnitzern. Einige Kapellen sind täglich geöffnet, andere nur auf Anfrage oder an bestimmten Tagen.
Vom Bahnhof Appenzell aus geht es zuerst durch die belebte Hauptgasse vorbei an der Kreuzkapelle und weiter geradeaus zur stattlichen St.-Antonius-Kapelle. Kein anderer Kapellbau in Appenzell Innerrhoden ist so reich an architektonisch originaler barocker Innenausstattung.
Nachdem Sie ein kurzes Stück in der Herkunftsrichtung zurückgegangen sind, zweigt der Weg vis-à-vis dem Gymnasium links ab und führt via Sandgrube zur ehemaligen Münzprägerei. Nach der Überquerung des Kaubaches passieren Sie die Dreifaltigkeits-Kapelle, die zur Pfarrei Appenzell gehört. In einem weiten Bogen führt der Weg nun zur Sitter, dem tiefsten Punkt der Wanderung. Nachdem Sie über die wunderschöne gedeckte Holzbrücke gegangen sind, gelangen Sie via Lank zur kleinen Kapelle St. Verena. Auf der Nordseite dieser schlichten Kapelle steckt schräg im Boden das einzige an Ort und Stelle erhaltene Sühnekreuz der Region, 60 cm hoch und aus Sandstein gehauen – ein Unikat.
Nach einem kurzen Aufstieg und der Überquerung der Haslenstrasse erreichen Sie die St.-Karl-Borromäus-Kapelle auf der Steig. Diese Kapelle gehört zu den historisch bedeutendsten Kapellen der Pfarrei Appenzell, und das Dorf liegt ihr quasi zu Füssen.
Der Kapellenweg führt nun stetig ansteigend und in einem Bogen durch ein kurzes Waldstück um den Burghügel herum, hinauf zur Burg Clanx, dem wohl schönsten Aussichtspunkt des gesamten Rundweges. Den Wegweisern in Richtung Studen/Sammelplatz folgend, erreichen Sie die herrlich gelegene Lehnkapelle, die mit ihrem Glockengeläut jeweils die Teilnehmer der Stosswallfahrt erfreut. Nun ist es nicht mehr weit zum Sammelplatz, wo Sie der Beschilderung Guggerloch/Steinegg folgen und schon nach einem kurzen Wegstück im Wald bei der romantischen Waldkapelle St. Ottilia im Guggerloch ankommen. Im festen Glauben an die Kraft des Wassers zur Heilung von Augenleiden schöpfen noch heute viele Gläubige mit der hohlen Hand Wasser vom Brunnen bei der Kapelle, benetzen die Augen und füllen es auch in mitgebrachte Behälter für zu Hause ab. St. Ottilia als Schutzpatronin des Augenlichts wird helfen.
Oberhalb dieser Kapelle sehen Sie wieder den Alpstein in seiner ganzen Pracht vor sich, und mit diesem Ausblick geht es nun über Wiesenwege hinunter nach Steinegg. Dort finden Sie die Chäsmoos-Kapelle «Maria Hilf» mit einem wertvollen Kruzifix aus Holz und einer hervorragenden Marienplastik. Bevor es dann flach die Sitter entlang zurück nach Appenzell geht, dürfen Sie die an der Kreuzung gelegene Kapelle St. Magdalena in Steinegg nicht verpassen. Sie besteht schon seit 1550, und die Deckenmalereien im Inneren stammen vom berühmten Johannes Hugentobler, dem unter anderem die farbigen Fassaden an der Hauptgasse in Appenzell zu verdanken sind. Nach der erneuten Querung der Sitter mittels einer schönen Holzbrücke ist bald die St.-Anna-Kapelle zu sehen, welche als schönste Rokoko-Kapelle Innerrhodens gilt.
Weiter führt nun der Wanderweg über die Geleise der Appenzeller Bahnen die Sitter entlang bis nach Appenzell. Auch nach dem Brauereiplatz folgen Sie der Sitter, und von rechts auf einer kleinen Anhöhe beim ehemaligen Hallenbad grüsst die Lourdes-Kapelle, die letzte Kapelle des Rundweges. Beliebt für Maiandachten, ist sie neben der St.-Antonius-Kapelle einer der grössten Kapellbauten Appenzells. Ein letztes Mal wird die Sitter auf einem Fussgängersteg überquert, und vorbei am Friedhof gelangen Sie zurück in die schmucke Hauptgasse und zum Bahnhof.
1 | Kreuzkapelle |
2 | St.-Antonius Kapelle |
3 | Dreifaltigkeitskapelle |
4 | St.-Verena-Kapelle |
5 | St.-Karl-Borromäus-Kapelle, Steig |
6 | Lehnkapelle |
7 | St.-Ottilia-Kapelle, Guggerloch |
7a | Schönenbüel-Kapelle, St. Barbara |
8 | Chäsmoos-Kapelle «Maria Hilf» |
9 | St.-Magdalena-Kapelle, Steinegg |
10 | St.-Anna-Kapelle |
11 | Lourdes-Kapelle |
Orte an der Route
Appenzell – Lank – Steig – Burg Clanx – Lehn – Studen – Sammelplatz – Guggerloch – Steinegg – Appenzell.
Bemerkungen
Der Appenzeller Kapellenweg ist auch eine lokale Route von SchweizMobil und mit der Nr. 990 beschildert.
Tipp: Ungefähr die Hälfte der Kapellen am Weg ist täglich geöffnet und begehbar. Die anderen sind entweder stets geschlossen oder an spezifischen hohen Sonntagen geöffnet. Bringen Sie am besten eine Taschenlampe oder Ihr Handy mit, um damit das schummrige Innere der Kapellen sichtbar zu machen.
Kontakt
Appenzellerland Tourismus AIHauptgasse 38, 9050 Appenzell
Tel. +41 71 788 96 41
info@ appenzell.ch
www.appenzell.ch
Karte
SchweizMobilWegkategorie
ThemenwegSchwierigkeitsgrad
leicht, T 1 gemäss SAC-WanderskalaLänge
15.99 kmHöhenmeter Aufstieg
366 mHöhenmeter Abstieg
366 mZeitbedarf
4 StundenStartpunkt / Endpunkt
Appenzell / AppenzellVerpflegungsmöglichkeiten unterwegs
- diverse in Appenzell